Bonn (Elton solo) und Zürich (Elton & Band), 2003
Bonn, 20.06.2003, Elton John solo
Konzert-Bericht von Marcel Zürcher / Fotos von Giancarlo Santacroce und Marcel Zürcher
Mein sechstes Elton John Konzert sollte ein ganz Spezielles werden ... zumal es nicht in Zürich, sondern in Bonn über die Bühne ging. Es war die Reise wert.
Bonn, 20.06.2003, Elton John solo
Konzert-Bericht von Marcel Zürcher / Fotos von Giancarlo Santacroce und Marcel Zürcher
Mein sechstes Elton John Konzert sollte ein ganz Spezielles werden ... zumal es nicht in Zürich, sondern in Bonn über die Bühne ging. Es war die Reise wert.
Anreise - 20.06.2003
Am
Freitagmorgen kurz nach halb sieben mischte ich mich mit Elton-T-Shirt
unter die Pendler in den Zug. Um 8:30 Uhr erwarteten mich Bruno, Peter,
Renato und Thierry in Bülach. Peter stellte sich als Chauffeur zur
Verfügung. Bereits ab Bülach hatten wir die Gelegenheit, über die
Autobahn Richtung Basel zu fahren. Nach einer guten Stunde passierten
wir die Schweizer Grenze, nach rund 260 Kilometern Autofahrt legten wir
eine erste Rast mit süssen Stückele ein. 2.5 weitere Stunden vergingen
auf der Autobahn. Es hatte wenig Verkehr, das Wetter spielte mit. Auf
einem weiteren Rastplatz, dessen Name ich unterdessen vergessen habe,
kam das Mittagessen zum Zug. Vor der Weiterfahrt fragte uns eine ältere
Dame, ob wir wissen, dass Elton am 12. Juli 2003 in Darmstadt spielt.
Natürlich wissen wir das, drei von uns fahren an diesem Tag nämlich
wieder nach Deutschland - aber wie hatte sie uns bloss als Elton-Fans
identifiziert *kurz überleg*? Die Reise ging unbeschwert weiter, bis uns
am Nachmittag ein erstes Anzeichen von Stau entgegenkam. Zehn Minuten
verbrachte Peter mit Stop'n'Go, danach kam niemand mehr voran. Kurze
Zeit später fuhren zwei Feuerwehrwagen vorbei, anschliessend warteten
wir geduldig und gingen auf der Autobahn spazieren. Wir hofften
allerdings, rechtzeitig weiterfahren zu können, da wir vor dem Konzert
noch ein Hotelzimmer reservieren wollten. Ziemlich genau eine Stunde
später war es soweit: Wir konnten weiterfahren! Nach ungefähr vier
Kilometern sahen wir einen LKW mit verbranntem Anhänger am
Strassenrand - das war also der Grund. Wenigstens war nichts schlimmeres
passiert. Um halb fünf erreichten wir Brühl, wo wir es uns im Hotel
Jägerhof gemütlich machten. Empfangen wurden wir durch einen
Putzlappen-Hund - leider hatten wir nicht so viel Zeit, wir wollten ja
noch ans Elton-Konzert in Bonn - hatten wir doch beinahe vergessen.
Vor der Museumsmeile
Um
17:45 uhr erblickten wir die wunderschöne Friedrich-Ebert-Allee mit der
Museumsmeile und einer riesigen Menschenmenge davor - wollten die etwa
alle ans Konzert? Geduldig standen wir an. Wir warteten jedoch nicht
lange: Ein Securitas-mann hatte uns eingeladen, ihm zu folgen. Weiter
hinten stellte er uns den VIP-Eingang zur Verfügung, wo wir sofort
Eintritt fanden. Perfekt, so hatten wir noch einen Stehplatz in der
vorderen Hälfte. Erstaunlich klein war der Zuschauerraum, laut Berichten
waren es gegen 8 000 Leute (ausverkauft) - und Open-Air mit grossem
Zeltdach. Das erste Highlight kam bereits um 18:30 Uhr, als Elton's
Piano-Techniker auf die Bühne kam, mit
Frottiertuch den Yamaha-Flügel putzte und den Zettel mit der Setliste
dranklebte - die vorderen Reihen klatschten ihm zu. So wussten wir, das
Publikum wollte Spass haben und war gut drauf.
Das Konzert
Punkt 19:00 Uhr ertönte die Aida-Fanfare,
Elton erschien im anthrazit-farbenen Anzug, dunkelgrüner Sonnenbrille
und einer neuen, jugendlichen Frisur! Er kam alleine, hatte die Band zu
Hause gelassen und gab im wahrsten Sinne des Wortes Vollgas. Mit Your Song begann Elton das Set. Mit leicht rauher, aber kräftiger, unverkennbarer Stimme sang sich der Sir durch die Show. Border Song und Mona Lisas And Mad Hatters waren eine schöne Überraschung, da Elton solche Songs selten live zum besten gibt.
Die
wirkliche Überraschung kam aber kurz darauf - die ersten Takte von I'm
Still Standing ertönten langsam und geheimnisvoll mit einem tiefen
Akkord, Elton spielte die Melodie bis zum erkennen an und gab dann Tempo.
Nach dem Piano-Solo bremste er wieder ab, vertiefte seine Stimme und
sang die Zeilen genial bluesig, bevor er am Schluss wieder zu
Original-Stimme und Tempo zurückkehrte - einfach grossartig, eine solide
Nummer in einer derart neu phrasierten Live-Version zu hören. Ein
ähnlich cooles und geheimnisvolles Intro verpasste Elton John
Philadelphia Freedom. Auf der letztjährigen Tournee coverte Elton Oh my
Sweet Carolina von Ryan Adams. für die aktuelle tour entschied er sich
für Moon River, einen aus tausenden seiner Favoriten - die Fans
reagierten höchst erfreut über den Vortrag dieser starken Ballade. Zwischen den Songs stand Elton auf, verbeugte sich und signierte zweimal T-Shirts. Nachdem er sie unterschrieben hatte, schaute er fragend ins
Publikum, da er nicht mehr wusste, wem die Shirts gehörten - und
grinste. während den ersten Takten von This Train don't stop there
anymore schaute er zu seinem Piano-Techniker und schüttelte den Kopf -
da war wohl der falsche Klang eingestellt. Elton liess sich nicht
beirren und sang den Song in einer kraftvollen Version weiter. Take me
to the Pilot erhielt ebenfalls ein bluesiges Intro, Bennie and The Jets
versah er mit der legendären In the Mood-Einlage und bei Crocodile Rock
sangen 8 000 kehlen in voller Lautstärke das la-la-la-la-laa. Es folgten
die beiden obligaten Zugaben Don't let the Sun go down on me - mit
einem kurzen „More Voice“-Zwischenruf - und Circle of Life bildete einen
wunderbaren Abschluss, bevor Elton punkt 22:00 Uhr die Bühne verliess.
Einfach genial
Elton
John war während des ganzen Konzerts sehr gut gelaunt, spielte und sang
kräftig und inspirierend bluesig - und er dudelte nicht einfach die
Greatest Hits CD runter. Es war grandios, in einer etwas intimeren
Ambiance als in einem Stadion ein so geniales Konzert mitzuerleben - und
Elton hatte sichtlich am meisten Freude. Dieses Solo-Konzert übertraf
nicht nur meiner Meinung nach dasjenige in Zürich im November 2000 bei
weitem - Elton wird schlicht und einfach immer besser!
Rückreise
Unser
Wochenende in Deutschland endete am nächsten Tag im Phantasialand
Brühl, der Putzlappen verabschiedete sich artig, kurz vor Koblenz wurden
wir noch für eine Drogen-Kontrolle angehalten - die restliche Fahrt
verlief dann sehr ruhig und störungsfrei. Danke nochmals Peter für die
sehr angenehme Fahrt. Bruno feierte übrigens im 2003 30 Jahre Elton
John-Fan, Peter im 2004 20 Jahre und ich im 2005 10 Jahre - and we're
still standing, better than we ever did.
Setlist Bonn:
Your song
Border song
The greatest discovery
Someone saved my life tonight
Ballad of the boy in the red shoes
Daniel
Mona lisas and mad hatters
Honky cat
Rocket man
I'm still standing
Ticking
Tiny dancer
I want love
Nikita
Philadelphia freedom
Candle in the wind
Moon river
Sorry seems to be the hardest word
I guess that's why they call it the blues
Original sin
This train don't stop there anymore
Carla / Etude / Tonight
Take me to the pilot
The one
Blue eyes
Bennie and the jets
Crocodile rock
Don't let the sun go down on me
Circle of life
Zürich, 29.11.2003
Konzert-Bericht von Marcel Zürcher / Fotos von Giancarlo Santacroce (die Fotos stammen aus einem anderen Konzert dieser Konzertreihe)
Trotz leichter Erkältung gab Elton wiederum sein Bestes mit einer eindrücklichen Setlist und einer Welt-Premiere.
Zürich, 29.11.2003
Konzert-Bericht von Marcel Zürcher / Fotos von Giancarlo Santacroce (die Fotos stammen aus einem anderen Konzert dieser Konzertreihe)
Trotz leichter Erkältung gab Elton wiederum sein Bestes mit einer eindrücklichen Setlist und einer Welt-Premiere.
Eine halbe Stunde vor Konzertbeginn
sicherte ich mir einen Platz im vorderen Viertel, ungefähr in der achten
Reihe, mit perfektem Blick zu Elton John. Gemeinsam mit meinem Bruder
und einem Kollegen, welcher zum ersten Mal überhaupt ein Konzert
besuchte, wartete ich die verbleibende Zeit ab. Um 20.05 Uhr erklang die
Funeral For A Friend-Fanfare, Elton
betrat die Bühne im neuen, langen schwarzen Designer-Mantel (von Yamamoto) mit farbigem
Fleck auf dem Rücken und dunkler Sonnenbrille. Der Sound war allgemein
etwas lauter als an vorigen Konzerten, er passte perfekt zum Programm:
Die sechs 'Jungs' rockten wie in alten Zeiten. Bennie and the Jets
wurde mit einer neuen Piano-Improvisation versehen. Danach begrüsste er
das Publikum, entschuldigte sich für seine leichte Erkältung, er werde
aber sein bestes geben - das tat er auch, beginnend mit Daniel und Someone saved my life tonight. Erstes Highlight war denn auch Philadelphia Freedom
- ein neues Electric-Piano-Intro erinnerte an die 92er The One Tournee
und manche Stellen, vor allem im Refrain, artikulierte Elton neu - es
war ein richtiger Ohrenschmaus zuzuhören! The ballad of the boy in the red shoes widmete Elton dem World-Aids-Day vom 1. Dezember. "This next song comes from Songs from the west coast and it's .. ooh .. i've broken a nail .. haha .." Elton John lachte und rockte ein ausgelassenes The Wasteland. Come down in time war eine angenehme Überraschung, zumal ich den Song bisher nie live gehört hatte.
Höhepunkt
Konzert-Weltpremiere von Are you ready for love - die Fans reagierten höchst erfreut über den Song - die ganze Halle tobte! All the young girls love alice
rockte bis in den letzten Winkel des Stadions .. wow .. so eine
powervolle Version mit genialer Disco-Lightshow hätte ich bei weitem
nicht erwartet. Bob Birch wurde als "the wonderful Bob Birch" und Davey
als "our own Swiss Miss - Miss Davey Johnstone" vorgestellt. The bitch is back
begann mit Elton stehend auf dem Piano-Hocker und einigen ganz tollen
Bitch-Grimassen ... nach dem ersten Refrain lag der Sir genüsslich auf
den Flügel.
Ich hatte mir das ganz anders vorgestellt
Nach
150 Minuten war eine weitere mitreissende Elton John-Rock-Show bereits
zu Ende. Als ich meinen Kollegen nach dem Konzert anschaute, hatte er
ein Lächeln im Gesicht : Ich hatte mir das ganz anders vorgestellt.
Setlist Zürich:
Funeral for a friend / Love lies bleeding
Bennie and the jets
Daniel
Someone saved my life tonight
Ballad of the boy in the red shoes
Philadelphia freedom
The wasteland
Rocket man
I guess that's why they call it the blues
I want love
This train don't stop there anymore
Take me to the pilot
Sorry seems to be the hardest word
Come down in time
Candle in the wind
Are you ready for love
Harmony
All the young girls love alice
Tiny dancer
The bitch is back
Saturday night's alright for fighting
Crocodile rock
Pinball wizard
Don't let the sun go down on me
Your song






